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Ein Zeichen für den Frieden

Gedanken zum Sonntag, 13. November 2022

von Pfarrer Eckhard Sckell

Heute, am Volkstrauertag, setzen wir eine gute Tradition fort. Wir feiern einen ökumenischen Gottesdienst und ziehen anschließend hinüber zum Alten Friedhof zum Ehrenmal. Es bildet sich eine Lichterkette, die sich durch den Ort bewegt. Wir setzen ein Zeichen für den Frieden. 
Gott selbst ist der Frieden. Und er hat durch Jesus Christus ein Zeichen für diese Welt gesetzt.  Einerseits ist er uns ein Gegenüber, eine Mahnung, dass wir nicht nachlassen in unserem Bemühen, uns für den Frieden in der Welt einzusetzen: „Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ 
Jesus Christus ist selber diesen Weg gegangen. Er hat ihn schließlich ans Kreuz geführt. Denn der Weg zum Frieden ist anstößig und unbequem. Wer sich wirklich für den Frieden einsetzt, setzt damit sich selbst aufs Spiel. Frieden erreicht man nicht dadurch, dass man mit dem Finger auf andere zeigt, sondern immer nur dadurch, dass man sich selbst in Frage stellen lässt. Frieden braucht großen Mut und außerdem Geduld, viel Geduld. 
Gott ist aber nicht nur ein Gegenüber, ein Mahner. Er ist zugleich auch derjenige, der neben mir steht, der mich tröstet und mir Beistand gibt. Ich denke an die Opfer der Kriege. Mein Glaube ist, dass Gott ihr Beistand ist, dass Gott an ihrer Seite ist. Er ist für diese Menschen da. 
Jede einzelne Kerze, die heute in der Kirche entzündet wird, erinnert an einen Menschen. Sie erinnert an ein bestimmtes Opfer von Krieg und Gewalt. Ein Mensch mit Namen, ein Mensch mit seiner Lebensgeschichte. Bei Gott geht kein Gotteskind verloren.