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Meditationswege vom Kirchhof der Alten Kirche am Main können hier digital begangen werden:
In der Adventszeit wird im Hof der Alten Kirche am Main ein Meditationsweg aufgebaut. Er kann hier digital begangen werden.
Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt. (Lukas 2,1-3)
Manche Menschen können viel bewegen mit ihren Worten und Befehlen. Augustus setzte ein ganzes Land in Bewegung. Widerstand? Undenkbar. In Deutschland heute geht alle Macht vom Volke aus. Macht und Ohnmacht bleibt trotzdem ein Thema.
Wo kann ich etwas bewegen?
Wo fühle ich mich mächtig?
Wo fühle ich mich hilflos? Fühle ich mich gar der Macht anderer ausgeliefert?
Wo stelle ich Anforderungen an andere? Wo spiele ich meine Macht aus?
„Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth…mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger.“ (Lukas 2,4+5)
Auch Josef der Zimmermann aus Nazareth muss mit seiner Frau Maria sein Zuhause verlassen, um dem Aufruf des Kaisers zu folgen. Wer sich auf den Weg macht, muss vieles zurücklassen. Vertrautes bleibt zurück. Das Gefühl von Heimat schwindet.
Wohin geht der Weg?
Worauf lasse ich mich ein?
Was ist mir wichtig?
„…. in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf dass er sich schätzen ließe …“ (Lukas 2,4+5)
Der Weg von Nazareth nach Bethlehem war mühsam. Berge waren zu überwinden und unwirtliche Gegenden. Das junge Paar musste unterwegs Unterschlupf finden. Ob sie offene Türen und offene Hände fanden? Zuflucht auf ihrem Weg?
Woran halten wir uns, wenn die Umgebung um uns unsicher wird?
Wo finde ich Halt?
Was ist meine Zuflucht?
„Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.“ (Lukas 2,6)
In Bethlehem angekommen, fanden Maria und Josef keine angemessene Unterkunft. Viele Türen blieben für sie geschlossen. Der Ort war voller Menschen, kein Platz für eine Schwangere kurz vor der Geburt.
Wie fühlt es sich an, abgewiesen zu werden?
Welche Türen bleiben für mich oder für andere geschlossen?
Einsamkeit, verpasste Chancen, handfeste Not – und dazwischen Leben, das zur Welt kommen will.
„Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.“ (Lukas 2,7)
An Weihnachten öffnet sich in der Alten Kirche am Main die Tür zur Krippe. Gott kommt zur Welt, wird ein Mensch wie wir, ein Baby in Windeln gewickelt. „Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden“ verkünden die Engel den frierenden Hirten auf den Feldern von Bethlehem. „Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden“ sagen uns Weihnachtsbaum, Orgel und Weihnachtskrippe auf ihre Weise. Ein Licht in der Nacht, ein Zeichen des Friedens trotz Streit und Gewalt, ein Moment der Geborgenheit in kalten Zeiten. Das ist Weihnachten.
In der Passionszeit wird im Hof der Alten Kirche am Main ein Meditationsweg aufgebaut. Er kann hier digital begangen werden.
Als Jesus bei Simon in Betanien war, kam eine Frau zu ihm. Sie hatte ein Glas mit kostbarem Nardenöl. Sie zerbrach das Glas und salbte mit diesem Öl den Kopf von Jesus. Während der Salbung verbreitete sich der Duft des kostbaren Öls im ganzen Raum. Die Salbung ist ein Zeichen der Totenehrung zu Jesu Zeiten. Mit ihrer Tat nimmt die Frau diese Ehrung vorweg. Durch die Kostbarkeit des Öls zeigt sie die Größe Jesu und die Bedeutung seines Sterbens. Das Öl kostete ca. 300 Silbergroschen und entsprach einem ganzen Jahresverdienst eines Tagelöhners.
(Zum Nachlesen: Matthäus 26,6-12)
Auf dem Kirchhof: Hier finden Sie einen Topf mit Kräutern: Rosmarin, Salbei, Thymian und Lavendel. Sie dürfen sich einen Zweig nehmen und ihn entweder zwischen den Finger zerreiben und den Geruch der ätherischen Öle genießen. Oder Sie nehmen den Zweig in Erinnerung an die Salbung Jesu mit nach Hause.
Am Abend feierte Jesus mit seinen Jüngern das Passahfest, das zum Dank an die Befreiung aus der Gefangenschaft in Ägypten gefeiert wird. Brot, Wein, Kräuter, Mus gehören zu diesem Fest ebenso wie ein gekochtes Ei.
Jesus teilte Brot und Wein mit den Jüngern und gab diesem gemeinsamen Essen eine neue Bedeutung. „Das ist mein Leben, das für euch gegeben wird. Immer wenn ihr so zusammen esst und trinkt, denkt an mich!“ Seither feiern wir miteinander Abendmahl als Zeichen der Erinnerung, Stärkung, Vergebung, Gemeinschaft und des Dankes. Das Leben siegt über den Tod.
(Zum Nachlesen: Matthäus 26,17-30)
Auf dem Kirchhof: Nehmen Sie ein Osterei aus der Dose. Das Ei symbolisiert neues Leben. Es ist nicht alles zu Ende. Wir haben Grund zum Danken, Grund zur Hoffnung. Überlegen Sie, wem oder wofür sie dankbar sind und schreiben es auf das Ei.
Nach dem Abendmahl ging Jesus mit seinen Jüngern zum Ölberg, in den Garten Getsemane. Jesus forderte die Jünger auf zu wachen, so lange bis er wieder zu ihnen kommt. Währenddessen kniete er sich hin und betete. Jesus bat darum, dass der Kelch des Todes an ihm vorübergeht. Jesus sprach mit Gott und brachte all das vor ihn, was ihn bewegte und beschäftigte. Jesus hatte Angst. Sein Ringen und Beten zeigen, dass auch er kein Übermensch war.
(Zum Nachlesen: Matthäus 26,36-46)
Auf dem Kirchhof: Das Gebet ist für uns ein wichtiges Ritual. Wir haben die Möglichkeit mit Gott zu sprechen. Wir können uns an Gott wenden – Gott im Gebet danken oder unsere Ängste und Sorgen vor ihn bringen. Sie finden hier vorbereitete Gebetskarten. Nehmen Sie sich eine solche Karte mit nach Hause und bringen Sie die Worte mit in Ihr persönliches Gebet ein.
Vor dem Hohen Rat wurde Jesus mit vielen Anklagen konfrontiert. Doch Jesus schwieg zu allen Vorwürfen der Hohepriester. Schließlich fragte ihn der Hohepriester Kaiphas: „Bist du Christus, der Sohn Gottes?“ Jesus antwortet: du sagst es. Der Menschensohn wird zur rechten Gottes im Himmel zu sitzen.“ Er wurde als Gotteslästerer zum Tode verurteilt. Jesus wurde bespuckt, verhöhnt und geschlagen. Er wurde dem Statthalter Pontius Pilatus überführt. Zusammen mit Jesus wurde Barabbas, ein Verbrecher, angeklagt. Pilatus wollte einen von beiden zum Passahfest freilassen. Die Hohepriester und viele andere wünschten sich, dass Barabbas freigelassen wird und verlangten Jesus zu kreuzigen. Pilatus hörte widerwillig auf die Meinung des Volkes, wusch sich die Hände in Unschuld und überließ Jesus den Soldaten. Diese flochten ihm eine Dornkrone, legten ihm einen Purpurmantel um, verspotteten und schlugen ihn. Jesus war der Gewalt, dem Hohn und den Anklagen ausgesetzt. Doch er kämpfte nicht laut dagegen an, sondern ertrug dies alles still, im Vertrauen auf Gott.
(Zum Nachlesen: Matthäus
26,57-68; 27,1-30
)
Auf dem Kirchhof: Nehmen sie sich einen Moment Zeit, um die Dornenkrone zu betrachten und nehmen sie einen der Klagesteine. Wir laden sie herzlich dazu sein ihre Gedanken und Klagen im Vertrauen vor Gott zu bringen. Legen sie dazu ihren Stein oder ihre Steine zur Dornkrone, die das Leid Jesu symbolisiert und den Spott, dem er ausgesetzt war.
Jesus wurde auf der Hinrichtungsstätte Golgatha gekreuzigt. Die Soldaten gaben ihm Wein gemischt mit Galle zu trinken und während er am Kreuz hing, spielten sie vor ihm um seine Kleider. Sie hingen ein Schild an das Kreuz mit der Inschrift: „Dies ist Jesus, der Juden König!“ Menschen spotteten: „Warum hilft dir Gott jetzt nicht, wenn du wirklich Gottes Sohn bist.“ Zur Mittagszeit wurde es schlagartig dunkel und nach drei Stunden Dunkelheit schrie Jesus am Kreuz „Mein Gott, mein Gott, wieso hast du mich verlassen“. Als er starb gab es ein starkes Erdbeben und die Erde tat sich auf. Da verstanden die Menschen was geschehen war und der Hauptmann erklärte: „Dieser ist Gottes Sohn gewesen.“
(Zum Nachlesen: Matthäus 27,31-56)
Auf dem Kirchhof: Jesu Kreuz ist zu einem Symbol der Christen geworden. Am Kreuz kommen Vertrauen und Verzweiflung, Leid und Zuversicht zusammen. Nehmen sie sich einen Moment Ruhe, um dieses Kreuz zu betrachten!
Am dritten Tage nach Jesu Tod, kamen Maria und Maria Magdalena um nach dem Grab zu sehen. Der Grabstein war weggerollt, das Grab war leer. Ein Engel verkündigte den Frauen: „Er ist auferstanden!“. Auf dem Rückweg begegneten die Frauen Jesus selbst, der ihnen eine Botschaft für seine Jünger mitgab. Als die Jünger Jesus wiedersahen, versicherte er: „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende!“ Diese Botschaft feiern wir mit Ostern. Gott ist bei uns. Mit Gottes Liebe überwinden wir selbst den Tod. Die Auferstehung Jesu macht deutlich: Gottes Maßstäbe sind nicht irdisch. Auch in dunklen Zeiten können wir uns daran erinnern. Denn Jesus ist wahrlich auferstanden, er trägt die Hoffnung unserer Welt.
(Zum Nachlesen: Matthäus 28,1-20)
Auf dem Kirchhof: Lassen Sie uns gemeinsam ein großes Bild der Hoffnung gestalten. Malen sie mit Kreiden, was ihnen Hoffnung gibt, was sie anderen wünschen oder einfach etwas, was das Auge erfreut in den sichtbaren „Bilderrahmen“ unserer Hoffnungsbilder.
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