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Wie halten wir es mit der Gerechtigkeit?

Gedanken zum Sonntag, 11. Februar 2024

von Pfarrer Eckhard Sckell

Stimmt das überhaupt noch überein, - das, was ihr predigt und das, was ihr tut? Klafft da nicht vieles weit auseinander? Eure Worte und Eure Taten? Die Frage nach der Glaubwürdigkeit muss immer wieder neu be-antwortet werden.
Bereits in der Bibel wird darüber diskutiert. Amos schreibt: „Ich hasse und verachte eure Feste und mag eure Versammlungen nicht riechen 23Tu weg von mir das Geplärr deiner Lieder; denn ich mag dein Harfenspiel nicht hören! 24Es ströme aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach.“ (Amos 5,21.23-24)
Immer schon haben Menschen gern gefeiert. Das Leben. Die Liebe. Gott. Immer schon versammelten sich Menschen gern zu gemeinsamen Essen und Trinken, zu Geselligkeit, Musik und Tanz, zum Erzählen. Im Gottesdienst ist das nicht im Grunde nicht anders. Da wird gebetet, gesungen, gelacht, gegessen, erzählt. Wir feiern Gott, das Leben und die Liebe. Dagegen ist auch nichts einzuwenden.
Amos stellt uns dennoch eine kritische Frage: In welchem Geist treten wir eigentlich vor Gott? Sind unsere Gebete, unsere Gottesdienste, ist das alles nur leeres Geschwätz? Folgen auf die Worte auch Taten? Wie halten wir es denn mit der Gerechtigkeit? Wie ist das bei mir selber? Wie lebe ich? Wofür gebe ich mein Geld aus? Bin ich bereit abzugeben, zu teilen? Nicht aus Barmherzigkeit, sondern weil es gerecht ist?
Ein Leben, das nur sich selbst feiert; eine Liebe, die nur auf sich selbst schaut, ein Leben, dass sich nur nach mir selbst ausrichtet – daran hat Gott keinen Gefallen.  Gott sucht nur das eine: Liebe. Ehrliche Liebe. Sie ist der Schlüssel zu allem anderen. Dann – so drückt sich Amos aus - dann strömt es wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie ver-siegender Bach.