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Wo ist der Himmel?

Gedanken zum Himmelfahrtstag, 18. Mai 2023 

von Pfarrer Eckhard Sckell

An Himmelfahrt feiern wir einen Gottesdienst unter freiem Himmel am Mainufer. Das hat seinen ganz besonderen Charme. Draußen sein - der weite Himmel über uns.
Vor vier Tagen bin ich von einer Gemeindereise aus Griechenland zurückgekehrt. Eine Woche waren wir als Gruppe unterwegs. Wir waren auch in einigen Kirchen und Klöstern. Mir ist dabei immer wieder aufgefallen, wie die orthodoxen Christen die Gewölbedecken ihrer Kirche gestalten. Hoch oben in den Kirchen erstreckt sich ein tiefblauer Himmel. In manchen Deckenmalereien ist der Himmel voller Sterne. Und fast immer ist genau in der Mitte des Gewölbes Christus zu sehen: Christus als Weltenrichter. Der Himmel ist hier ein Bild für das Jenseits. Dort oben im Himmel ist Jesus Christus. Er ist über uns. Und wir sind hier unten.
Ich stelle mir den Himmel anders vor. Für mich ist der Himmel ein Hoffnungsort. Himmel beschreibt unserer Sehnsucht nach unbeschwertem Leben, nach Nähe und Gemeinschaft, nach Freiheit und nach dem Frieden. „Wie im Himmel“. So fühlen wir uns, wenn es uns gut geht, wenn wir glücklich sind, wenn wir lieben oder uns geliebt wissen. Manchmal erleben wir sogar den „Himmel auf Erden“.
Was wäre die Welt ohne den Himmel? Es gibt diese eine, himmlische Dimension, die dem Leben erst seine Weite gibt und unser Leben reich macht. Die Berührung von Himmel und Erde geschieht ganz spontan und der Himmel öffnet sich wie von selbst über uns. Deshalb lohnt es sich in jedem Fall, nach dem offenen Himmel Ausschau zu halten.