Berliner Str. 58
63477 Maintal
Im Himmelfahrtsgottesdienst am Donnerstag 18. Mai um 10.00 Uhr am Mainufer wird Vikarin Theresa Fischer verabschiedet. Am Pfingstsonntag wird sie zur Pfarrerin ordiniert und wird ab
1. Juni Pfarrerin in Wächtersbach.
Vikarin Theresa Fischer blickt auf ihre Zeit in Dörnigheim zurück:
„Für alles
gibt es eine bestimmte Stunde. Und jedes Vorhaben unter dem Himmel hat seine
Zeit.“ (Kohelet 3,1)
Im
September 2019 war für mich die Zeit gekommen nach meinem Theologiestudium die
praktische Ausbildung zu beginnen – das Vikariat. Es hat mich nach Dörnigheim
verschlagen. Gemeinsam mit meinem Mann habe ich mich schnell eingelebt – vor
allem dank der herzlichen Aufnahme und Unterstützung seitens der Gemeinde.
Praktische Ausbildung bedeutet: alles einmal ausprobieren und viel lernen. In
einer so lebendigen und vielseitigen Gemeinde wie Dörnigheim gab und gibt es
sehr viel zu entdecken und zu lernen. Immer begleitet von Menschen, die ein
großes Interesse daran hatten, mich zu fördern und mir mit großer Freude und
Begeisterung zu helfen.
Weihnachten
2019 kam für mich die „Zeit zum Reden“: der erste eigene Gottesdienst mit
Abendmahl– die Vorfreude war gleichermaßen groß wie meine Aufregung. Ich
erinnere mich gerne an diesen Moment zurück, denn es hat so viel Spaß gemacht
in der Gemeinde einen Gottesdienst zu gestalten und gemeinsam zu feiern. Sich
das erste Mal fühlen wie eine Pfarrerin in Spe!
Leider fiel
in mein Vikariat auch eine „Zeit zum Sterben“, sodass mir die Aufgabe zuteilwurde
Beerdigungen zu übernehmen: Menschen begleiten und Beistand leisten in dem
schwersten Augenblick des Lebens ist keine leichte Aufgabe und hinterlässt
Spuren. Aber auch das gehört zu den Aufgaben einer zukünftigen Pfarrerin.
Im Frühjahr
2020 kam dann eine „Zeit zum Suchen“ – durch Corona wurde der normale Alltag
auf Eis gelegt. Die täglichen Begegnungen, Treffen Veranstaltungen,
Gottesdienste und Sitzungen waren in geplanter Weise nicht mehr möglich, und es
brauchte Kreativität und ein entdeckerisches Suchen, um sich in der neuen
Situation zurecht zu finden.
Nicht nur
beruflich hat die Zeit in Dörnigheim einige Meilensteine für mich
bereitgehalten. Es kam eine „Zeit für die Geburt“: Im Januar 2021 sind wir eine
Familie geworden durch die Geburt unserer Tochter Malia – größer könnte unser
Glück nicht sein. Im September 2019 war
der Plan nach ca. zwei Jahren die erste eigene Gemeindestelle anzutreten und
mittlerweile sind es fast vier Jahre, die wir gemeinsam als Familie in
Dörnigheim verbringen. Wir haben uns eingelebt, fühlen uns wohl und Dörnigheim
ist für uns ein Zuhause geworden.
Durch die
Elternzeit konnte ich zwei unterschiedliche Ausbildungen machen: zum einen
verändert sich die Perspektive auf eigene Veranstaltungen und Aufgaben, wenn
Familie im Spiel ist. Zum Beispiel wird der Blick für Zeiten und Inhalte
geschärft. Andererseits konnte ich von Berufs wegen zwei unterschiedliche
Ausbildungsmodelle kennenlernen, weil während meiner Elternzeit das Format
umgestellt wurde.
„Eine Zeit zum Aufbauen“ kam also, weil ich meine
Kolleg*innen des neuen Kurses nicht kannte, und viele Sachen für mich neu
waren. Das neue Modell ist so gedacht, dass Vikar*innen in der letzten Phase
der Ausbildung Projekte planen, in denen sie ihre eigenen Interessen verfolgen
unAm Pfingd gewünschte Fähigkeiten erweitern oder vertiefen. Mehr Freiheit und
Eigeninitiative gegenüber der älteren Variante.
Und
schlussendlich kommt nun „eine Zeit, sich zu umarmen, und eine Zeit, sich zu
trennen“ – zum Abschied ist eine Umarmung nicht unüblich, bevor sich die Wege
trennen. Im übertragenen Sinne möchte ich die Gemeinde gerne umarmen und mich
für die wunderbare und lehrreiche Zeit bedanken. Dörnigheim hat mich für meinen
beruflichen Weg geprägt, und vermutlich werde ich regelmäßig daran
zurückdenken! Es war für mich als Vikarin und auch für uns als Familie eine
schöne Zeit, weil wir uns sehr wohl gefühlt haben und viele tolle Menschen
kennenlernen durften, die uns hoffentlich weiter begleiten, auch wenn die Zeit
zum Trennen gekommen ist. Wohin es uns der Weg führt, steht noch nicht fest.
Ihnen
wünsche ich, dass Sie erkennen können, welche Stunde gerade schlägt und welches
Vorhaben gerade dran ist. „Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott Sie fest in
Ihrer Hand“!
Ihre Theresa Fischer
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