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Am 24. Februar war der zweite Jahrestag des russischen Einmarschs. Was für ein
eigenwilliger Jahrestag. In den Medien brachte er diesen Krieg wieder auf die
Titelseiten, der manchmal in den Hintergrund zu treten scheint, weil so viele
andere Dinge in der Welt passieren, die unsere Aufmerksamkeit auf sich lenken,
nicht zuletzt der Krieg im Gazastreifen nach den Terrorangriffen der Hamas auf
Israel.
Manchmal scheint es ja so, als würden Kriege und die Menschen, die
davon betroffen sind, vergessen, wenn die Medienkarawane weiterzieht. Doch so
ist es nicht. Wie viele helfen: durch Hilfstransporte und Spenden in die
Ukraine, indem sie Kontakt mit den Ukrainern aufnehmen, die hierher geflüchtet
sind und sie beim Leben im fremden Land unterstützen, oder indem sie für sie
beten. Wir brauchen diese Zeichen der Solidarität und Verbundenheit, der Menschlichkeit
in diesem Wahnsinn.
Manchmal möchte ich die Schreckensnachrichten gar nicht mehr hören. Ich fühle mich hilflos und gleichzeitig habe ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich mich anderen Dingen zuwende. Doch ich
glaube nicht, dass wir das Leid der ganzen Welt auf unsere Schultern legen
müssen. Natürlich sind Nächstenliebe und Barmherzigkeit wichtige Bestandteile
unseres Glaubens aber das bedeutet eben, sich einzubringen wo es möglich ist,
und nicht für alles zuständig zu sein. Ich kann nicht den Frieden im Nahen
Osten schaffen, aber ich kann hoffentlich Frieden in meiner Umgebung halten.
Ich kann die Menschen in der Ukraine nicht retten, aber ich kann für sie beten.
Ich kann Leid und Tod nicht verhindern, aber ich kann trösten und Schmerz mit anderen
aushalten.
Und ich darf mich bei all dem auch an den schönen Dingen des Lebens
erfreuen. Denn das Leben, wie Gott es für uns gedacht hat,
gibt es ja trotz allem immer auch, manchmal sogar mitten im Leid, und wir
sollten es genießen, wo wir können.
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