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Schon in der Tür hörte man Lachen. Die Damen der
Frauenhilfe saßen mit Karin Fritsche an einem gedeckten Tisch. Sie begrüßte
alle. Sie schaute welche Damen da sind und fragte, wie es denen geht, die
fehlten. Dann wurde es „evangelisch“. Karin Fritsche las aus dem „Kasseler
Sonntagsblatt“ Berichte von dem, was die Kirche so macht, woran sich Christen
orientieren. Und jedesmal wurde gesungen, Lieder aus dem Gesangbuch, aber auch
Volkslieder. Karin Fritsche stimmte an und führte.
Dann gab es Kaffee. Manchmal auch Kuchen. Am letzten Montag vor Weihnachten
Kekse, Lebkuchen, Mandarinen und anderes Süßes mehr. Ihr Mann Hans-Jürgen
Fritsche, der seine Frau auch sonst eifrig unterstützte, hatte Tischschmuck
gebastelt. Feierlich war es. Dann waren auch meine beiden Kollegen und ich als
Pfarrer dabei. Manchmal mussten wir sie vertreten. Wenn sie und ihr Mann
verreisten (und das taten sie gerne), dann saß einer von uns auf ihrem
Platz.Doch da war noch Frau Boronowski, die jedesmal liebevoll den Tisch
gedeckt und geschmückt hatte.
Besonders gern spielen die Damen der Frauenhilfe Bingo. Im Deckel des
Bingospiels steht eine Widmung von Pfarrerin Teichman-Keim. Sie hatte 1991,
bevor sie Dörnigheim verließ, Karin Fritsche gefragt, ob sie die Evangelische
Frauenhilfe Dörnigheim übernehmen möchte. Seitdem leitet Karin Fritsche die
Frauenhilfe. Das sind genau 32 Jahre, eine lange Zeit! Sie arbeitete als
Bankkauffrau, allerdings Teilzeit. So konnte sie es sich gut einrichten: jeden
Montag Frauenhilfe. Karin Fritsche mag die Damen. Das spürt man. Und sie hört
zu. Früh schon hat sie erlebt, dass ältere Menschen erfahren sind, dass es sich
lohnt, sie zu fragen und ihnen zuzuhören. Jede Lebensgeschichte ist ein
Geschenk.
Es gab eine Zeit, da kamen vierzig Damen in die Frauenhilfe – es brauchte eine
Warteliste. Die Gruppe war durchaus eine Führungsaufgabe. Inzwischen sind es
wenige Damen, die kommen. In ihrem Alter haben sie es schwer. Für die meisten
ist die Frauenhilfe der einzige regelmäßige Termin in der Woche – vor allem
aber ein Lichtblick. Karin Fritsche war es wichtig, dass sich die Damen in der
Frauenhilfe guttun, dass sie sich gegenseitig stärken und zwei schöne Stunden
miteinander erleben, dass sie lachen!
Nach 32 Jahren nimmt sie nun Abschied von der Frauenhilfe. Beim Seniorenadvent
am 2. Dezember wurde sie verabschiedet. Die Kirchengemeinde sagt Karin Fritsche
Dank für ihren großen Einsatz und wünscht ihr viele gute Jahre!
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