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Fast jeder kennt
die Geschichte von Maria und Josef und dem Kind, das in einem Stall zur Welt kommt.
Eigentlich keine großartige Geschichte, eher eine armselige. Mit gesundem
Menschenverstand allein ist Weihnachten kaum zu verstehen. Es bedarf der
göttlichen Erklärung. Den Hirten erklären die Engel, was hier vorgefallen ist.
Die Könige folgen einem Stern, einem himmlischen Licht, dass ihnen deutlich
machte, was geschehen ist.
Wenn man das Göttliche in der
Welt sehen will, muss man zum Himmel sehen - ganz wörtlich wie die Sterndeuter, die dem
Licht folgten oder indem man auf die Boten des Himmels hört, so wie es die
Hirten taten. Gottes Ankunft auf Erden teilt sich auf himmlische Weise mit. Der
Stern und der Engelchor rücken das Ereignis ins richtige Licht, erklären was
unerklärlich ist: Gott wurde Mensch und ist nicht mehr zu trennen von diesem
Jesus von Nazareth. Er hält die Spannungen aus, die Zerrissenheit der Welt, die
Kräche, die Tragödien, er trägt die Schuld - und ist gerade darin Gott.
Das
Licht des Himmels ist auf die Erde gekommen, in dem Kind in der Krippe, in dem
Leidenden am Kreuz und im Geist Gottes unter den Menschen.
Für manche Menschen mag dieses Gottesverständnis eine
Anfechtung sein. Ist Gott nicht groß und mächtig und gewaltig? Fordert er nicht
Kampf und höchsten Einsatz von uns? Sollte man ihn nicht fürchten?
Die Weihnachtsbotschaft sagt etwas anderes:
Gott wird ein Kind. Er lässt sich nicht durch Säbelrasseln und Krieggedröhn
feiern, durch markige Sprüche und welterschütternde Aktionen. Er lässt sich in
die Arme nehmen und beschenken. Was für ein Gott! Mögen andere ihr Heil in Macht und
Verängstigung suchen. Unser Heil kommt vom König im Kind, vom menschgewordenen
Gott, vom Friedensbringer für die Welt.
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